Am Sonntag ging es gegen Zugzwang München. Hier gab Christian die Richtung vor und erzielt schnell ein Tor, aber leider war es diesmal ein Eigentor: Gegen die äußerst anspruchslose Eröffnungsbehandlung seines Gegners konnte er als Schwarzer schnell ausgleichen und wollte dann die Initiative übernehmen. Allerdings wäre hier wohl der Rückzug Sc4-d6 die besser Wahl gewesen gegenüber der Aktivierung der Dame – nach einem Konter durch den eben nicht blockierten Bauern (d5-d6!) war Materialverlust nicht mehr zu vermeiden und es stand nach nur 21 Zügen schon 0:1. Falko Bindrich konnte den Ausgleichstreffer erzielen, aber Ilja hatte beim Versuch, seinen Minivorteil auszubauen, wohl zu viel Zeit verbraten, verpasste die Chance in Vorteil zukommen und geriet stattdessen nach dem Fall des Bb2 in eine Verluststellung, denn der gegnerische b-Bauer war nicht mehr aufzuhalten. Zusammen mit ein paar wenig aufregenden Remis hatte Florian die undankbare Aufgabe, eine tote Remisstellung mit Turm, ungleichen Läufern und gleicher Bauernzahl beim Stand von 3:4 gegen uns weiter spielen zu müssen. Sein Gegner half aber mit, indem er den schwarzen Turm nach g1 ließ und dann den einzigen Hebel f5 begünstigte: Nach gxf4 g4+ wurde der h-Bauer frei und entschied doch noch die Partie – kaum zu glauben! So stand ein ziemlich glückliches 4:4 zu Buche, was vor Wettkampfbeginn als Enttäuschung qualifiziert worden wäre, nun aber fast schon als Erfolg zu werten ist. Auch sonst leisteten die Underdogs viel Widerstand: Solingen mühte sich zu einem 4,5:3,5 bei sieben Remisen (wobei der Matchwinner L‘Ami ziemlich lange auf Gewinn stand) gegen Bayern München, Hofheim gewann sogar gegen Mülheim (die allerdings auf viele Topleute verzichteten), auch der Berliner Sieg gegen Hamburg war nicht unbedingt erwartet worden. (Ilja Schneider entschied hier den Kampf bei ebenfalls sieben Remisen. Vielleicht spendiert ihm Rainer Polzin zur Belohnung mal einen Besuch beim Friseur?) Insgesamt stehen erwartungsgemäß Baden, Solingen und Hockenheim ohne Punktverlust vorne, gefolgt von Berlin mit ebenfalls 4:0 MP. Dahinter kommen wir mit 3:1, dahinter Dresden usw. Unterm Strich stehen drei Abstiegskandidaten und Mülheim-Nord – nur zwei Spieler aus den Top 8 aufzustellen war offenbar zu wenig. Am nächsten Spieltag sind wir Gastgeber und dürfen gegen Dresden und Berlin antreten; das verspricht spannende Kämpfe und vielleicht keine Vorentscheidung, aber zumindest eine Weichenstellung für die restliche Saison.