Am Wochenende stand die DBMM 2018 in Solingen an.
Hier geht es zum offiziellen Bericht und Tabellen.
Hier der Bericht von Michael Buscher.
Am Samstag fand in Solingen bei schwierigen Verhältnissen – die Klimaanlage war ausgefallen – die Deutsche Blitzmeisterschaft für Mannschaften statt. Unser Ziel war, mit der Aufstellung Falko Bindrich, Florian Handke, Michael Hoffman, Cemil Gulbas und Michael Buscher unter die ersten fünf zu kommen, wobei nach einem Blick auf die anderen Aufstellungen schnell klar wurde, dass die ersten drei Plätze außer Reichweite sein würden: Deizisau hatte mit Leko (!), Heimann, Kozul und Keymer einen Schnitt von knapp 2600, der Titelverteidiger Bad Emstal/Wolfshagen brachte vier russische bzw. ukrainische Blitzspezialisten mit über 2600 ans Brett und der Gastgeber hatte seine erste Mannschaft gar mit Giri und Harikrishna bestückt (außerdem Predojevic, L’Ami und Smeets); diese drei Temas waren erkennbar außer Reichweite.
Unser Turnier begann gut mit viermal 3:1, u.a. gegen einen der Konkurrenten um Platz 4/5, die SF Berlin mit Ilja Schneider etc. Den ersten Rückschlag gab es in Runde 5 gegen die zweite Mannschaft von Solingen (Falko verloren nach vier Siegen gegen Mads Andersen – man sieht, dass auch Solingen II stark besetzt war) mit einem 1,5:2,5. Die drei folgenden Kämpfe wurden gewonnen, so dass wir vorübergehend auf Platz 2 rangierten, mein Wunsch nach Turnierabbruch wurde allerdings abschlägig beschieden. In der folgenden Runde gegen Solingen I hatte Gulbas Smeets klar besiegt und Florian Harikrishna zum Dauerschach gezwungen, so dass es bei einer Niederlage von Michael H. 1,5:1,5 stand. Falko hatte gegen Giri eine Figur gewonnen und hätte nun materiell spielen sollen, d.h. den Bg5 mit dem schwarzfeldrigen Läufer sichern und nach und nach die Bauern von Giri einsammeln, wollte aber den am Rand stehenden König matt setzen. Das klappte nicht und plötzlich kam der Bg5 abhanden; die weißen Bauern auf h und g gingen nach vorne und das Ganze endete in Dame gegen Turm, was der Weltklassespieler verwertete. Eine ärgerliche und natürlich überflüssige Niederlage verhinderte also die Sensation gegen den Titelaspiranten. In der folgenden Runde trafen wir auf Bayern München (Bischoff, Bezold, Stangl, Reich) und mussten ein 1:3 quittieren, was mehr wehtat als der Verlust gegen Solingen I, musste man doch Bayern als Konkurrenten um die vorderen Plätze ansehen. In Runde 11 hatten wir eine kurze Pause (Tegel war nicht angetreten, hatte aber auch nicht abgesagt – ein ziemlich unwürdiges Benehmen würde ich das nennen) und die Runden 12 bis 20 brachten gegen Mannschaften meist aus dem Mittelfeld sechs Siege und drei 2:2, womit wir weiter im Soll lagen. Gegen Deizisau gab es ebenfalls ein Drama an 1, das ich aber nicht genau mitbekommen habe; hier hatte Falko gegen Peter Leko in Gewinnstellung die Zeit überschritten, wenn mich Peter Noras da richtig informiert hat – wieder ein 1,5:2,5 gegen ein Topteam. Das Derby gegen den ASV ging dann mit zwei Weißsiegen und zwei Schwarzremis an uns; in der folgenden Runde war es an mir, eine Mehrfigur nicht richtig zu verwerten und die klar gewonnene Stellung zum Verlust abzuwirtschaften, was ein 2:2 gegen ein Mittelfeldteam zur Folge hatte. Einen Sieg später wartete Emstal auf uns und gewann mit 3,5:0,5 – was den Kampfverlauf nicht ganz entspricht, denn Michael Hoffmann hatte eine klar bessere Stellung und hätte Remis machen können; auf der Suche nach einem Gewinnweg überschritt er die Zeit. Ich selber hatte nach der Eröffnung eine Riesenstellung und wollte mit c6-c5 den Damenflügel festlegen – was die Dd5+ und Gewinn des Ta8 beantwortet wurde; dieser Einsteller war nicht wirklich nötig. Die beiden abschließenden Runde brachten noch zwei Siege und ein Gesamtergebnis von 40:14 Mannschaftspunkten inkl. des kampflosen 4:0 gegen Tegel. Das reichte für Platz 5, denn die lange Zeit punktgleichen Münchner hatten abreißen lassen; offenbar ging ihnen ohne Ersatzspieler etwas die Luft aus. Direkt vor uns lagen die SF Berlin mit weniger Brettpunkten, aber 41:13 MP. Sieger wurde Bad Emstal/Wolfshagen, die zwar gegen Solingen I und Deizisau verloren, aber den Rest gewonnen hatten. Solingen I hatte überraschend gegen Erfurt verloren und zwei 2:2 abgegeben; den Ausschlag gaben somit die zwei Brettpunkte, die sie weniger geholt hatten. Dritter wurde – der aufmerksame Leser wird es erraten können – Deizisau mit 47:7.
Warum aber ist Platz 5 überhaupt so wertvoll? Nun, die ersten fünf Mannschaften sind für die nächste deutsche Meisterschaft vorberechtigt, d.h. wir können jetzt schon die nächste Austragung am 01.06.19 in Gladbeck in unseren Terminkalender eintragen. Die kampflosen nicht mitgezählt erreichte Falko 19/26, Florian 12,5/20, Michael H. 9/19 (er hatte vor allem Probleme mit der Zeiteinteilung), Cemil 12,5/20 und ich 13/19. Ein Mannschaftspunkt mehr hätte uns Platz 4 eingebracht, was m.E. „nicht unverdient“ gewesen wäre, aber die Berliner waren etwas geschickter mit der Punkteverteilung (zehnmal 2,5:1,5 gewonnen), das muss man akzeptieren. Der Aachener SV (Seel, Koch, Sonntag, Klein) blieb knapp unter 50% und erreichte Platz 15 von 28.