Meistens war die Begegnung „Aachen gegen Aachen“ für die erste Runde der zweiten Liga angesetzt, zusammen mit „Bochum gegen Bochum“. Nun spielt der Bochumer SV nicht mehr in dieser Klasse, so dass es nur noch ein Lokalderby gibt – warum das jetzt mitten in der Saison ist, weiß ich auch nicht. Jedenfalls hatten wir am Sonntag ein Auswärtsspiel beim ASV in der Reumontstr. Nominell waren wir leicht favorisiert, aber dafür kann man sich bekanntlich nichts kaufen, und ebenso bekannt sind die eigenen Gesetze bei solchen Begegnungen. Nach rund zwei Stunden sah es auch nicht besonders aus: Dirk hatte die Eröffnung misshandelt und stand kritisch und die anderen vier Begegnungen sahen keine Vorteile für uns. Moment mal, es wird doch an acht Brettern gespielt? Richtig, drei Partien waren schon zu Ende, an 4 bis 6 (also mich eingeschlossen) kam es zu raschen Punkteteilungen, keiner der Beteiligten unternahm einen echten Gewinnversuch. Spätestens in der vierten Stunde kippte dann der Kampf zu unseren Gunsten: Der Holländer Martijn hatte Holländisch eröffnet; es kam zu Geplänkel am Damenflügel. Offenbar hätte Weiß mal e3 einstreuen sollen, denn plötzlich wandte sich Martijn mit f4 und Df6 dem Königsflügel zu. Die auf a4 stehende weiße Dame wirkte plötzlich deplatziert; mit der Abwicklung SxBe2, SxSe2, f3, Sf4, fxLg2+ schob sich ein scheinbar verlorener Bauer weit nach vorne, doch nach Deckung mit Le4 überlebte dieser doch und entschied am Ende die Partie. (Thomas Koch hat Antilauf, vier Niederlagen bei einem Sieg – und der war kampflos…) Zur gleichen Zeit schob Artur seine verbundenen Freibauern im Turmendspiel nach vorne, da waren die vereinzelten Bauern seines Gegners kein Äquivalent – auch hier Sieg für uns. Cemil Gulbas hatte zwei Türme gegen drei Figuren geopfert/getauscht, das war höchst unklar. Als es spannend zu werden drohte, stellte der Gegner eine Qualität durch eine Springergabel ein, und die verbleibenden zwei Figuren waren stärker als der Turm. Dmitrii hatte im Mittelspiel besser agiert, hätte aber m.E. früher einen Bauern gewinnen können. Das tat er zwar in der Partie auch, aber es blieben Läufer und vier Bauern (d, f, g, h) übrig gegen Springer und drei Bauern (auch f,g,h), da war dann kein Durchkommen oder Austempieren möglich, also Remis. Dirk hatte in schlechter Stellung einen Turm geopfert (originell, aber kaum korrekt). Sein Gegner hatten technischen Part dann so schlecht behandelt, dass sein Freibauer auf der h-Linie abhanden kam und Dame und fünf Bauern gegen Dame, Turm und Bauer auf dem Brett stand. Spätestens mit dem Vormarsch des a-Bauern, der mit Doppelanrgiff auf a5 und d2 sowie Verlust weiterer Bauern geahndet wurde, waren die vagen Remischancen aber perdu. Beim Stand von 4:3 war es denn Cemil, der nach über sechs Stunden Spielzeit seinen Vorteil zum Sieg ummünzte und so den Endstand von 5:3 herstellte.Schon Anfang Februar geht es weiter; da spielt nicht nur die erste Mannschaft in Bremen, sondern auch wir zu Hause gegen den KKS. Eine spannende Begegnung ist zu erwarten, denn die Kölner sind mit 5:5 MP noch lange nicht gesichert, sondern müssen aus ihrer Sicht punkten, um dem Klassenerhalt näher zu kommen. Porz hat nämlich zum ersten Mal mit van den Doel gespielt und prompt knapp aber doch gewonnen, während der Tabellenführer Mainz gegen den letzten Bochum nur 4:4 spielte. Düsseldorf gewann ebenfalls nur knapp gegen Koblenz; das Düsseldorfer Spitzenbrett Timman spielt offenbar nicht mehr auf dem Niveau eines WM-Kandidaten – 0 aus 4!