Mit der SG Bochum 31 empfingen wir den amtierenden Tabellenletzten, aber das hat in dieser ausgeglichenen Liga wenig zu sagen, wobei unser Gegner auch mit der Stammacht antrat, die immerhin einen Schnitt von 2364 aufweist (wobei Brett 7 mit unter 2200 den etwas absenkt). Was aber ein ziemlich spannender Kampf hätte werden können, zeigte nach drei etwa drei Stunden ein sehr klares Bild: Wladimirs Gegner hatte mit Tab1 ein üblen Fehler ausgepackt, denn Lf5 griff die Dame auf d3 an und gewann damit die Qualität eben auf b1; als ich wenige Minuten später noch mal hinguckte, was die Partie vorbei – kann sein, dass er sofort Aufgabe. Dirks Gegner Kotainy kam als Mister 100% angereist, wählte aber eine seltsame Fortsetzung gegen Französisch und verbrauchte Unmengen an Zeit. Im taktischen Durcheinander behielt Dirk den Überblick und gewann klar. Somit hat er seinen Score auf 2 aus 4 verdoppelt und ist virtuell in der IM-Norm (Schnitt über 2450), während Kotainys Serie endete. Leider endete auch die Niederlagenserie meines Gegners; ich hatte als Weißer ein oder zwei Ungenauigkeiten eingestreut, hatte aber dennoch geringfügigen Vorteil. Mehr als ein Turmendspiel „zwei gegen eins“ war aber nicht drin, und damit „hielt“ meine Serie – viertes Remis im vierten Match. (In Belgien habe ich einen Punkt aus zwei Partien – wer rät die Einzelergebnisse richtig…?) Ebenfalls Remis ging Lennerts Partie aus, die wohl immer in der Remisbreite war. Martijn hatte die Qualität für zwei Bauern gegeben; die Stellung erschien mir recht unklar. Irgendwo vor dem 40. Zug wurde dann aber klar, dass der gegnerische König doch schlechter stand als seiner – Punkt für uns. Beim Zwischenstand von 4:1 war de Kampf entschieden, denn Siems Gegner hatte die schlechteste Leichtfigur, die ich seit längerem gesehen habe: der Sd8 konnte nicht nach c6, e6 oder f7,weil da eigene Bauern standen. Immerhin war b7 frei, aber von dort ging es angesichts der weißen Bauernkette a3-b4-c5 auch nicht weiter. Nach Konsolidierung am Damenflügel muss te er nur am Königsflügel durchbrechen, wogegen Schwarz nichts machen konnte. Die Bochumer erzielten noch am Spitzenbrett einen Treffer Roeland hatte gegen Rafael Fridman (IM und Bruder des Nationalspielers) aggressiv begonnen, aber irgendwie schien das ein bisschen zu viel des Guten gewesen zu sein; bei heterogenen Rochaden stand der weiße König sicherer, das gab auch hier den Ausschlag. Dmitrii hatte alle Springer abgetauscht sowie die weißfeldrigen Läufer, das muss eigentlich ausgeglichen gewesen sein. Ich dachte, e5xf4 führt zum Generalabtausch auf der e-Linie und zum Remis, das Bauernopfer e5-e4 erwies sich als zu verlangend – am Ende gab es ein Damenendspiel mit drei Minusbauern, das hielt natürlich nicht.Somit Endstand 5:3 für uns.
Mit 6:2 Punkten sind wir erst mal auf Platz 2 hinter den Mainzern, die auch gegen Düsseldorf gewinnen konnten und daher zum einen 3 Punkte Vorsprung auf den Rest und zum anderen gegen beide evtl. ebenfalls aufstiegsbereiten Teams aus Dortmund und Düsseldorf gewonnen haben, da sollte nichts mehr anbrennen. Die Abstiegsfrage ist wesentlich offener, nach deren Sieg gegen Solingen hat auch der ASV wieder Aussichten, unten raus zu kommen. Es wird besonders interessant sein, wie sie in der kommenden Runde spielen werden, da steht nämlich das Derby gegen uns an.